Zeckenbiss / Borreliose
04/05/2020Naturheilverfahren
18/05/2021Zu den Harnwegsinfektionen gehören die Infektionen des Harntraktes (der Weg von den Nieren zur Harnblase über die Harnröhre) entweder durch Bakterien, Trichomonaden, Chlamydien, Mykoplasmen, Pilzen oder Parasiten. Hierbei kann es zu einer akuten Entzündung der Harnblase, zu einer akuten oder auch chronischen Entzündung im Bereich des Nierenbeckens kommen. Meist handelt es sich um aufsteigende, selten um hämatogene (über die Blutbahn) Infektionen. Als häufige Erreger kommen in Frage: E.coli, Enterokokken, Proteus, Klebsellien, Pseudomonas, Serratien, Staphylokokken. Zudem sind begünstigende Faktoren: obstruktive Harnwegeerkrankungen z.B. durch Steine, Tumore, angeborene Anomalien, Koagel etc. neurogene Blasenentleerungstörungen wie z.B. bei einer Querschnittslähmung, allgemeiner Abwehrschwäche bei Diabetes mellitus, immunsuppressiver Therapie, iatrogen durch Harnblasenkatheter oder diagnostische Eingriffe, bei Immobilisation, Flüssigkeitsmangel, Medikamentenabusus, gehäuft beim weiblichen Geschlecht u.a.
Eine akute Blasenentzündung äußert sich meist durch massive Schmerzen und erschwerte Harnentleerung mit häufigem Harndrang evtl. auch Nachts und Unterbauchschmerzen. Bei Blutbeimengung besteht die Gefahr einer aufsteigenden Nierenbeckenentzündung. Kommt es zu einer akuten Nierenbeckenentzündung so tritt meist Fieber, evtl. Schüttelfrost, Brennen beim Wasserlassen, Flankenschmerzen und ein klopfschmerzhaftes Nierenlager der jeweils betroffenen Seite, Übelkeit und Brechreiz auf. Hierbei besteht die Gefahr einer Blutvergiftung mit den entsprechenden Zeichen eines septischen Schocks. Zudem können sich neben der Niere Abszesse bilden, die die Flankenschmerzen und das allgemeine Fieber verstärken können. Über die Infektion des Nierenbeckens können sich längerfristig sog. Schrumpfnieren ausbilden, die u.a. zu einer allgemeinen Niereninsuffizienz beitragen können.
Im Rahmen einer chronischen Nierenbeckenentzündung zeigen sich evtl. intermittierende Symptome eines akuten Geschehens bis hin zu unspezifischen Allgemeinsymptomen. Oft können die Patienten jahrelang auch symptomlos bleiben. Jedoch besteht auch hier die Gefahr einer fortschreitenden Niereninsuffizienz und einem durch die Niereninsuffizienz erhöhten Blutdruck.
Diagnostisch ist die Bestimmung des Urinstatus- und sedimentes, eine mikrobiologische Urinuntersuchung, eine allgemeine Blutuntersuchung, Ultraschall aller harnableitenden Organen von Nöten.
Neben einer eventuellen antibiotischen Therapie, falls notwendig, sind allgemeine Therapiemaßnahmen einzuhalten: Bettruhe bei akuter Nierenbeckenentzündung, reichliche Flüssigkeitszufuhr und bei Schmerzen krampflösende Medikamente.